Wismarsche Straße 144
19053 Schwerin
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Nach gründlicher, handwerklicher und musikalischer Ausbildung in Sachsen (bei Schönbauer in Bautzen, Rönisch in Dresden, Druysen/Bechstein in Berlin) gründet Julius Perzina mit Bruder Albert 1871 in Schwerin eine Klavierfabrik. Da nicht nur in der Residenzstadt mit ihrer musikbegeisterten Bevölkerung, sondern auch im Land Mecklenburg ein großer Bedarf an guten Klavieren besteht, haben die Perzinas 1878 bereits ihr 300. Instrument gebaut, 200 Mitarbeiter werden beschäftigt.
1905, nach einem Brand der bis dahin recht bescheidenen Werkstatt, errichtet Familie Perzina in der Wismarschen Straße einen großen Geschäfts- und Produktionskomplex. Der gewaltige Jugendstilbau wird u.a. mit einem im Stil des Empire gehaltenen Konzert- und Vorführungssaal ausgestattet. Hier finden regelmäßig Konzerte bedeutender in- und ausländischer Künstler statt vor begeistertem Schweriner Publikum. Insgesamt sind in der Klavierfabrik über 30.000 Klaviere gebaut worden. Sie galt damals als größte Pianofortefabrik der deutschen Ostseeländer und unterhielt Niederlassungen u.a. in Rostock, Stettin, Kiel, Magdeburg, Kassel, Halle a.S., Köln, Antwerpen, Amsterdam, Utrecht, Christiania und Stockholm.