
Datum / Zeit
19.03.2025 / 18:00 - 20:30
Veranstaltungsort
Volkshochschule "Ehm Welk"
Kategorien
Kurs mit Mari Böhrk-Martin
Am 19. März 2025 findet in der Volkshochschule folgender Vortrag und Gruppenworkshop statt:
Kriegsspuren in der Seele? Kriegsenkel und ihre Suche nach Selbstbestimmung
Emotionale Spuren und Traumatisierungen aus der NS-Zeit und dem Krieg können in den Nachkriegsgenerationen noch weiterwirken. Der Krieg in der Ukraine wühlt zudem Emotionen auf, die tief im kollektiven Gedächtnis stecken. Unsere Kriegskind-Generation konnte sich und ihre eigenen Bedürfnisse nie kennen lernen, sie musste ihre Gefühle in Schach halten ebenso wie später die Vitalität ihrer Kinder, damit ihre alten Wunden nicht wieder aufreißen. Darum haben die Kriegsenkel häufig nicht erfahren, was wichtig ist: willkommen zu sein und ernst genommen zu werden. Sie empfinden oft Unbehagen und Schrecken, die sie nicht greifen können, Zukunftsängste und Unsicherheit in den Fragen der Identität und in Lebenszielen. Das Schweigen in der Familie hat sie geprägt, im Leid bleiben sie mit ihren Eltern verbunden. Kriegsenkel und -enkelinnen suchen nach Versöhnung mit der Vergangenheit und nach neuer Lebenskraft für den dritten Abschnitt ihres Lebens.
Die Referentin beschreibt transgenerationale Weitergabe von Traumata, unbewusste „Aufträge“ und Glaubenssätze, und zeigt auf, wie man sich aus dem Kriegsenkel-Dasein befreien und dieses schwierige Erbe zu einem Schatz für die Zukunft „reframen“ kann. Die Referentin gibt in ihrem Vortrag Impulse per Wort, Film und Bild: mit Gespräch, Einzel- und Gruppenübungen. Eine Interaktion mit dem Publikum ist ausdrücklich erwünscht.
Unsere Referentin Pastorin em. Mari Böhrk-Martin war 25 Jahre Leiterin der TelefonSeelsorge Lübeck.
Tickets: VHS Schwerin: Kriegsspuren in der Seele? Kriegsenkel und ihre Suche nach Selbstbestimmung